Gut gerutscht?

Nun ja, die Feierlichkeiten hier in Shanghai hielten sich jedenfalls ziemlich im Rahmen. Die drei Raketen, und das nicht im sprichwörtlichen Sinne, die hier am Huangpu Ufer abgefackelt wurden, wären einem Kuhdorf irgendwo im nirgendwo gut zu Gesicht gestanden, aber nicht einer vielgehypten 20-Millionen-Metropole. Einerseits scheint also das gregorianische Neujahr hier doch nicht so die große Rolle zu spielen, andererseits war es wiederum völlig unmöglich, in dieser Nacht eines der Myriaden von Taxis zu bekommen. Irgendwo müssen also doch still und heimlich drei Leute eine dicke (chinesische) Party zelebriert haben. Nach Mitternacht hatten wir uns dann nach einem längeren Nachtmarsch in frostiger Kälte in einen der überteuerten Nachtclubs zurückgezogen. Die für mich bleibendste Erinnerung dieses Abends war dann auch folgerichtig eine Nebenhöhlenentzündung, die sich die darauffolgenden Tage einstellte und mich immer noch nicht ganz losgelassen hat.

Mit meinem Chinesischtest und insbesondere dessen Korrektur war ich auch alles andere als glücklich, und so hab ich jetzt das große Vergnügen, den Test am Donnerstag nochmals schreiben zu können. So kollegial sich May auch sonst im Unterricht gibt, hier bei der Korrektur scheint sie päpstlicher als der Papst arbeiten zu wollen und jegliche sachliche Kritik als Angriff auf ihre Autorität und Kompetenz als Kursleiterin zu sehen. Möglicherweise sind Beschwerden an der Korrektur hier auch völlig unüblich, wer weiß.

Wann ich jetzt genau heim fliegen werde, lässt sich auch noch nicht genau absehen. Sieht momentan schon mehr nach Mitte-Ende Januar aus. Gut, dass ich mein Flugticket noch nicht gebucht hab.