Wir, das heißt Max, Michael und Bümmel wollen euch herzlich auf unserem Blog zu unseren Erfahrungen in China willkommen heißen!
Die harten Fakten vorab: In der mit 18,7 Millionen Einwohnern größten Stadt eines Landes mit 1,3 Milliarden Menschen waren wir vergangenen Freitag Non-Stop 10,5 Stunden ab Frankfurt unterwegs und mussten erst mal mit 6 Stunden (gefühlte 12 Stunden) Zeitunterschied zurecht kommen.
Da unsere Tongji Universität leider nicht mal eben neben dem Flughafen liegt, wurden wir von zwei kichernden Studentinnen samt Fahrer im Kleinbus abgeholt und vorbei am ungewohnten Betonmeer in unseren hochmodernen, da brandneuen Campus gebracht, wo wir erst mal das allernötigste an Organisation hinter uns brachten. Mit jeweils neuem Zimmerschlüssel eines internationalen Studentenwohnheims und chinesischer Handykarte in der Tasche konnten wir natürlich trotz Jetlag nicht einfach so pennen gehen, ohne was von der Metropole gesehen zu haben. So nahmen wir eine 1 1/2 stündige Busfahrt ins Zentrum auf uns und ließen uns von der Spitze des Oriental Pearl Towers, einem der größten Touristenmagneten Shanghais, von einer Kulisse beeindrucken, bei der wohl jeder LED Liebhaber feuchte Träume bekommt. (siehe unten)
Ein Bierchen in einer Dachterassenbar und ein Tänzchen zu Rednex`s Cotton Eye Joe in der nächsten Bar später, dachten wir, dass es nun eh schon egal ist. So sind wir noch bis 4 Uhr Ortszeit in nem anderen Elektronik Schuppen untergetaucht, in dem man beim gepflegten Urinieren vom dortigen Personal einen nassen Lappen in den Nacken gepresst bekam, wobei die anschließende Schultermassage selbst durch hartnäckiges „No no no“ nicht aufhaltbar war. Unverrichteter Dinge und ca. 50 Cent Trinkgeld ärmer, fuhren wir dann schließlich doch irgendwann mit Taxi zurück zum Campus, bevor die Augen zu fielen. Soweit unser erster Tag in der Ferne.
Was wir sonst bisher so gelernt haben:
- Auch Taxifahrer scheinen teilweise nicht wirklich Ahnung von der Stadt zu haben und können schon mal mit schulterzuckenden Europäern zwei Stunden vorm Campus umherirren
- Es gibt Länder, in denen man selbst als deutscher Student verdammt reich ist (0,66l Bottel herrlich frisches Tsigtao Bier ab 0,30 € im Supermarkt, übrigens gebraut nach dem Deutschen Reinheitsgebot)
- Ein Mit-Stäbchen-Essen Crash Kurs dauert ca. 24h
- Einige chinesische Profs an der Tongji Uni sprechen nur wenig besser Englisch als deutsche Studenten Chinesisch
- durch eifriges Nicken unterstütztes „Yes“ kann durchaus bedeuten „ich hab nicht den Hauch einer Ahnung, was du mir gerade erzählst“
- Auf chinesischen Baustellen wird auch Sonntag nachts um 23 Uhr malocht
- Trotz allem können sich Deutsche an der chinesischen Freundlichkeit eine verdammt dicke Scheibe abschneiden!
Was in den nächsten Tagen auf uns zu kommt: Michael wartet ab, bis die pneumatisch-hydraulische Anlage aufgebaut ist, an der er arbeiten soll. Max muss sich in die bisher nur in chinesiche dokumentierten Arbeiten über Kommunikation unter Fahrzeugen einarbeiten und ich darf mal gespannt sein, welche zwei Themen mir mein Prof. zur Auswahl geben wird. Außerdem können wir uns morgen und evtl. auch noch übermorgen auf was anderes gefasst machen. Die große Sause nach unserer Ankunft, man darf gespannt bleiben: