Sommerpalast, Peking

Zurecht eine der Hauptattraktionen in Peking. Während der heißen Sommermonate zog sich der Kaiser hier an seinen See zurück. Der ist übrigens künstlich und wurde von 100.000 Arbeitern extra ausgebuddelt.

Beihai Park, Peking

Eine Insel im Herzen Pekings, unweit der Verbotenen Stadt, überragt von einem überdimensionierten, weißen Turm und von den Touristenführern etwas vernachlässigt: Der Beihai Park. Ein paar Bilder von meinem Streifzug.

Ji’nan, Peking und zurück

Die magische Quelle (c)ChristophEreignisreiche Tage liegen hinter uns. Erst fünf Tage Ji’nan, dann Peking. Seit gestern sind wir wieder in Shanghai, Zeit also für eine kleine Rückblende.

Jede Menge Goldfische (c)ChristophJi’nans einzige touristische Attraktion besteht aus einem nicht allzugroßen Park mit einigen natürlichen Quellen, die wohl gelegentlich bis zu einem Meter weit aus dem Boden schießen. Ein hübsches Fleckchen Erde, das wir unter weitgehend blauem Himmel, aber bei eisiger Kälte besuchten. Ich schleppte mich hier an unserem letzten Tag in Ji’nan mit Fieber durch die Gegend, Christoph hatte seins glücklicherweise schon hinter sich.

Abends war die Siegerehrung recht hübsch inszeniert. Ein Rudel bunt gekleideter Tänzerinnen, eine Art chinesisches Kabarett und natürlich die ein oder andere unvermeidliche Rede. Auch der Pokal macht einiges her und soweit ich weiß, sind wir auch schon irgendwo in den Tongji Nachrichten aufgetaucht. Immer wieder amüsant ist auch, wie man hier im tiefsten China aus der Menge heraussticht. Die Reaktionen reichen von aufgesetztem, höflichen Desinteresse, also absichtlichem ins Leere starren und die Neugier nur unzureichend kaschierend, bis hin zu gleichsam festgenagelten Blicken, die einem noch eine ganze Weile folgen. Meistens letzteres. Immer wieder fasst sich auch eine, manchmal sogar einer, den Mut, und fragt ganz schüchtern, ob er/sie Bilder mit mir machen dürfe. Auf der Siegerehrung lief diese Fotografiererei besonders bunt. Wenn sie in anderen Bereichen auch etwas aufgetauter wären, wäre die Welt hier unten wirklich in Ordnung.

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Robocup

Für den Titel hats leider nicht ganz gereicht. Aufgrund der Torbilanz sind wir leider nur zweiter geworden. Glückwunsch an die Jungs des Teams „Wright Eagle“ von der University of Science and Technology of China, die mit zwei Punkten Vorsprung gewonnen haben. Bilder und mehr Text gibts, sobald wir vom Feiern zurück sind und wieder Netz haben.

Fussball auf vier Beinen

Seit gestern sind Christoph und ich in wichtiger Mission unterwegs. Es gilt, den Titel des chinesischen Robocups an die Tongji zu holen. Genauer gesagt, den der vierbeinigen Liga, die mit den putzigen Roboterhunden von Sony namens Aibo ausgetragen wird. Die Kleinen müssen dabei das Runde ins altbekannte Eckige machen, es dreht sich also ausnahmsweise um Fußball, nicht Basketball. Der Cup wird in Ji’nan ausgetragen. Das ist mal wieder eines dieser austauschbaren, grauen Millionenstädchen, von denen der Durchschnittswessi noch nie zuvor gehört hat. Ji’nan liegt etwas südlich von Peking, oder anders ausgedrückt, neun Stunden mit dem Nachtzug nördlich von Shanghai.

Was auf der Chinakarte wie ein Katzensprung aussieht, kann sich in der Realität gewaltig hinziehen, insbesondere wenn man keinen Schlafwagen gebucht hat. Anfangs versuchte ich mich, durch Kartenspielen etwas abzulenken, aber diese seltsame chinesische Variante schien mir beim besten Willen keinen Sinn zu machen. Ich schlug mir noch etwas mit meinem Chinesischbuch die Zeit um die Ohren, bis sich dann irgendwann endgültig dieser Limbozustand einstellte. Man schläft nicht, weil der schäbige Sitz einfach keine entspannte Körperhaltung zulässt, man ist auch nicht wach, mal glotzt man starr vor sich hin, mal fallen einem wieder die Augen zu. Und irgendwann wird es draußen wieder hell. Zwischendrin tastet man sich noch einmal bis zu diesem übelriechenden, stockfinsteren Etwas vor, für das das Wort Toilette eine hemmungslose Übertreibung wäre.

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Fakes und Feilscherei

Shoppen in Shanghai ist ein Kapitel für sich. Eines, für das man sich auf jeden Fall viel Zeit mitnehmen sollte. Denn wie wir ja bereits wissen, verschlingt bereits die Anreise ins Zentrum schon mal zwei Stunden. Aber auch der restliche Ablauf ist nicht unbedingt auf Effizienz getrimmt, was für den männlichen Kunden wohl das größere Problem darstellt. Aber der Reihe nach.

Zum Shoppen gibt es hier mehrer Optionen. Numero eins: Touristen-Fakemärkte, also das was man in jedem Reiseführer findet. Die Qualität ist unter aller Sau und die Preise, auch wenn man gut feilscht, für die schäbige Ware noch zu teuer. Ein Gürtel, den ich mir hier beispielsweise besorgt hatte, war schon nach etwa zwei Wochen im Eimer. Numero zwei: Westliche Kaufhäuser, die Glamourmeile bzw. diverse Markengeschäfte. Hier zahlt man westlich überteuerte Preise, also beispielsweise lächerliche 50€ aufwärts für diverse T-Shirts oder auch mal 750€ für irgend ne bestickte Jeans. Also auch nicht unbedingt das, was den studentisch betuchten Shopper glücklich macht. Und dann wäre da noch Numero drei, von der mir Zhu, einer meiner Basketballcollegas irgendwann erzählt hatte, als ich ihm unser bisheriges Shoppingleid beichtete.

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pudong@night

Und weils so schön ist, heute gleich noch eine Fotoserie. Während Bümmel und Max vorgestern irgendwo im Theater waren, hatte ich mir mal wieder Bümmels Foto geschnappt und war damit unterwegs. Diesmal direkt am Bund, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf das gegenüberliegende Ufer des Huangpu auf die Skyline von Pudong hat. Die Bilder sind diesmal gleich im 1600×1200 Format, falls jemand in Versuchung kommen sollte, sie als Desktophintergrund zu missbrauchen. Jimmy, mein schwedischer Zimmernachbar hat mir derweil angeboten, in Zukunft sein Stativ mit auf Tour zu nehmen. Von dem Angebot werde ich sicherlich Gebrauch machen. Denn für Morgen haben wir Zugfahrkarten nach Hangzhou gebucht. Einem „Städtchen“ am Westsee, das angeblich sehr idyllisch und landschaftlich reizvoll sein soll. Das ist zwar schwer vorstellbar bei immerhin sieben Millionen Einwohnern und wer weiß schon, was der durchschnittliche Shanghaier unter landschaftlich reizvoll versteht, wenn er außer den hießigen Parks noch nicht viel gesehen hat, aber wir lassen uns gern überraschen.

Ganz unten sind noch ein paar Bilder aus der Nanjing Lu, der touristenüberladenen Fußgängerzone Shanghais.

Lan qiu…

…oder auch Basketball genannt, meint es anscheinend nicht gut mit mir. Was ich mir hier schon alles an größeren und kleineren Verletzungen zugezogen habe, geht auf keine Kuhhaut. Dennoch, es macht einen heiden Spaß, und irgendwie merke ich jetzt erst, dass es mir schon in Erlangen ständig gefehlt hat. In meinen zwei Jahren im Verein in Weißenburg hatte ich mich genau zwei mal verletzt. Hier in Shanghai bin ich etwa bei einem Schnitt von einmal pro Woche – zugegeben, ich bin auch fast täglich auf dem Platz. Ich will den Spaß mal kurz aufzählen:

Mein zweiter Tag am Basketballplatz, es regnet, ich schlag mir auf dem glatten Pflaster neben dem Feld nach einer eleganten Rückwärtsrolle das Kinn auf, und darf es mir im Krankenhaus flicken lassen.
Ein paar Tage später, ich bin gerade etwas aus dem Gleichgewicht, rudere mit den Armen, und der Ball erwischt unglücklich meinen Daumen, so dass er die dortigen Bänder gründlich überdehnt. Ich gönne mir drei Tage Pause.
Die Wunde am Kinn heilt gut, der Daumen ist akzeptabel, ich bin wieder am Platz. Als wir eigentlich schon gehen wollten, fange ich mir noch einen Ellenbogencheck gegen den noch vom Sturz lädierten Unterkiefer ein und zermatsche mir dadurch irgendwas in der Ohrgegend. Die Platzwunde am Kinn blutet wieder munter.
Als soweit alles wieder im Lot ist, biege ich mir den rechten kleinen Finger etwas um, kein großes Ding.
Vorgestern gabs dann mal wieder einen Ellenbogencheck, den ich diesmal elegant mit dem Oberkiefer abfing. Die Lippe ist innen und außen etwas aufgeplatzt, die Zähne scheinen aber soweit in Ordnung geblieben zu sein.
Tja, und gestern schaff ich es, sehr glorreich mit dem linken kleinen Finger, mich im Trikot des Gegenspielers zu verhaken, und das Gelenk, die Bänder, oder was auch immer, zu überdehnen.

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Feiern bis der Arzt kommt

Wenn man an exzessive Parties, Alkoholleichen und Heimtorkeln im Morgengrauen denkt, dann verbindet man das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mit China. Um es vorwegzunehmen: zurecht. Man könnte das Drama auch etwa so definieren: Immer, wenn mehr als drei Personen abends zusammensitzen und möglicherweise sogar Alkohol trinken, ist das bereits eine zünftige, chinesische Party.

So traurig das auch klingt, es ist noch nicht mal eine Übertreibung. Die erste Stilblüte ereignete sich kurz nach unserer Ankunft. Wir waren abends zusammen mit den Schweden in der Fußgängerzone des Campus gesessen und hatten etwas am Bier geschnuppert. Nichts ungewöhnliches für europäische Verhältnisse, jeder zwei, drei Halbe getrunken, etwas unterhalten, gelacht, und um Mitternacht vielleicht langsam Richtung Wohnheim gewandert. Tags darauf kommen wir mit irgend einem Chinesen ins Gespräch. Und weil es doch ein nicht unwichtiges Thema ist, fragen wir ihn auch, ob es hier auf dem Campus so etwas wie Studentenfeiern gäbe. Jaaaa, da hätte er gestern erst eine gesehen, da wären ein paar Auslandsstudenten in der Fußgängerzone gesessen und hätten so richtig, richtig abgefeiert… Aha, so nennt man das hier also, dachten wir uns leise, und die ersten Zweifel am chinesischen Partyverständnis machten sich bemerkbar.

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Der mit dem Elch spricht

Es klopft an der Tür. Von draußen dringt in einem kantigen Deutsch, wie man es höchstens aus schlecht vertonten Weltkriegsshootern kennt, ein markiges „Kommen Sie hier!“ an mein Ohr. Vermutlich hat mein Zimmernachbar Jimmy mal wieder irgendetwas ausgeheckt.

Im Gang direkt gegenüber haust nämlich schon seit unserem Einzug eine ganzer Haufen schwedischer Studenten der Universität Uppsala. Die Bande bestehend aus Nil, Arin, Morgan und Jimmy sind sehr angenehme Zeitgenossen. Das einzige Manko besteht darin, dass sie nicht weiblich sind, bzw. dass sie es versäumt haben, hier einige blonde Schwedinnen mitzubringen. Davon mal abgesehen, können wir uns allerdings kaum bessere Nachbarn vorstellen. Von mehr oder minder exzessiven Trinkgelagen bei der wöchentlichen „English Corner“ bis hin zu StarCraft-Sessions und Shoppingtouren ergeben sich allerlei gemeinschaftliche Aktivitäten. Auch ihrem Chinesischkurs hab ich mich mittlerweile angeschlossen.

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